Sonntag, 2. Dezember 2007

Wir fahren nach England - und wieder zurück

Zum Frühstück erwarten uns Geoff und seine Frau mit zwei wunderbaren Full English Breakfast und zwei großen Bechern Tee, wie ihn nur die Engländer machen können. Noch einmal können wir diesen urenglischen Country Pub in Augenschein nehmen, dann geht es raus und wir zerren den /8 auf unserem Anhänger aus der Einfahrt, um ihn sorgfältig zu verzurren. Und jetzt zeigt uns England, was es kann. In dem Moment, in dem ich den ersten Spanngurt in die Hand nehme, kommt ein wunderbarer Winterregen herunter. Dazu scheint die Sonne, aber ich werde trotzdem so richtig nass. Spanngurte sind nun mal widerspenstig, da hilft Regen auch nicht. Nach ein paar Minuten bin ich fertig - in doppeltem Sinne, aufmerksam beäugt von freundlichen Engländern, und als ich mich ins Trockene retten kann, hört auch der Regen auf. Geoffs Pub ist übrigens das Haus am rechten Bildrand hinter der Bushaltestelle.



Also eine Art freundlicher Gruß von oben. Oder ein Abschiedsgeschenk. So kommen Geoff und seine Frau Libby noch kurz dazu und wir machen ein Abschiedsbild oder zwei.





Und dann kann es losgehen. Auf der Hinfahrt haben wir 5 1/2 Stunden von Dover gebraucht, und wir müssen um 17 Uhr da sein. Also wird es leider Zeit, sich zu verabschieden. Wir versprechen, mit dem restaurierten Crayford bald vorbeizuschauen. Ein Blick noch, er ist da...



und los gehts durch Südwestengland. Das Steuer halte heute ich in der Hand und Felix photographiert. Bei Tageslicht sieht es hier doch gleich viel freundlicher aus und auch die Sonne kommt ein wenig durch. Eine Umleitung führt uns an diesmal um Stonehenge herum, dafür erreichen wir schon bald eine Autobahn und gleiten ganz angenehm an London vorbei bis nach Dover in den Hafen.


















Bei so einem großen Auto mit so einem großen Anhänger möchte der Zoll doch einmal genauer draufschauen und wir werden in die Zollhalle geleitet. Dort empfängt uns eine freundliche Zöllnerin mit den Worten "You are taking some work home with you, are'nt you?", wirft einen kurzen Blick in den Kofferaum und schon geht es weiter. Doch die Fähre ist leider sehr verspätet, denn mittlerweile ist es richtig windig. So stehen wir in der Warteschlange vor den dunklen weißen Felsen von Dover und das Auto wird vom Wind hin- und hergeschüttelt. Draußen weht es eine Katze weg, es ist wirklich windig. Die für 18 Uhr gebuchte Fähre kommt schließlich gegen 20 Uhr, in der Zwischenzeit konnte ich etwas entspannen. Auf dem LKW-Deck heißt uns der Einweiser mit den Worten "Mildly patinated, isn't it?" ähnlich freundlich willkommen wie unsere Zöllnerin.





Für das Geschüttel und Gewirbel in Dover ist es an Bord dann erstaunlich ruhig. Auf den Seitengängen taumelt man ein wenig, doch vorne im Bug ist alles ruhig. Ein recht gutes Lammcurry beruhigt auch unsere Mägen und dann wird die Überfahrt zur Entspannung benutzt. Sehr bald sieht man die französische Küste, gegen 23 Uhr sind wir da. Als erste dürfen wir von Bord fahren, und der Crayford ist wieder auf dem Kontinent, auch wenn er das mangels Scheinwerfern nicht selber sehen kann. Aber er fühlt es.

Den Tempomat kann ich auf 100 km/h einrasten und dann beginnt die letzte Etappe: 400 Kilometer von Dünkirchen nach Essen. Die Musik wird langsam lauter gedreht, aber die Augen bleiben offen, es geht ganz gut.



Gegen 3 Uhr sind wir in Essen und fahren das Auto aus eigener Kraft vom Anhänger auf meine Hebebühne. Da steht er nun und darf entspannen. Wir hingegen müssen noch den Anhänger und das Zugfahrzeug wegbringen und Felix darf noch mehr als zwei Stunden im Stau stehen, bis jeder von uns Dreien schließlich ermattet aber zufrieden zur Ruhe liegt.



Das war anstrengend aber spannend. The Crayford has landed.

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